Das Projekt Belrem.de
Ein Projekt der Pforzheimer Heimatforschung

Dillweißenstein, der schönste Stadtteil Pforzheims, hat eine lange und ereignisreiche Geschichte. Das Dorf Weißenstein entstand, dem Bau der Burgen folgend, vor etwa 800 Jahren. Die Anfänge dürften in der Zeit der Erbauung der (oberen) Burg Kräheneck am Büchenbronner Hang liegen, erwähnt wird es jedoch erst, als die Herren von Weißenstein die (untere) Burg errichtet haben.

Spätestens seit 1835 ist die Geschichte Dillweißensteins stärker in das Blickfeld der Heimatforschung geraten, und hat durch die liebevolle und unermüdliche Arbeit von Heimatforschern das allgemeine Interesse geweckt.

Hier ist besonders Georg August Lotthammer zu nennen. Er veröffentlichte 1835 die Artikelserie "Pforzheim`s Vorzeit", die als Samstagsbeilage in 26 Folgen dem "Pforzheimer Beobachter" beilag. In dieser Reihe beschrieb er nicht nur sein Wissen um die historischen Fakten, sondern beschrieb auch die Sagen, die um unsere Heimatgegend erzählt werden.
Die für uns wichtigste Sage, die "Belremsage" ist in dieser Artikelreihe erstmalig ausführlich beschrieben. Unter der Überschrift "Die Hochzeit von Tübingen", die er "eine historische Skizze" nannte, erzählt er die dramatische Geschichte des Belrem von Weißenstein, und inspirierte damit nicht nur die Heimatforschung; auch Dichter und Schauspielautoren nahmen sich dieses Themas an. Der bekannte Heimatdichter Ludwig Auerbach veröffentlichte 1860 das Versepos "Bellrem von Weißenstein", der Würmer Pfarrer Adolf Becker schrieb 1928 das "Volks- und Heimatspiel" "Belrem von Weißenstein", das in der Folge wiederholt am Originalschauplatz aufgeführt wurde. Es folgten daraus ableitend noch weitere Interpretationen, die auch im Pforzheimer Stadttheater aufgeführt wurden.

1927 erschien die erste "Chronik von Dillweissenstein Pforzheim", bearbeitet von Oskar Webel. Im gleichen Jahr erschien im Verlag des "Pforzheimer Anzeiger" das Buch "Volkssagen aus Pforzheim und Umgebung", in der zweiten Auflage von Robert Gerwig.

1930 erschien in den "Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte" (36. Jahrgang) der "Beitrag zur Geschichte der Burgruinen Kräheneck und Weißenstein in Dill-Weißenstein bei Pforzheim, sowie der Grafen v. Creinegge und v. Hilteratshusen, wie auch der advocati de Wizzenstein" von Leopold Böhling (Dresden).

1962, zum zehnjährigen Bestehen der Dillweißensteiner "Belrem-Gilde" erschien das Buch "Unsere Heimat", in welchem ein Belrem-Gildenmitglied, der Dillweißensteiner Oberlehrer und spätere Schulrektor Richard Schrade, aus der Geschichte Dillweißensteins erzählt.

Darüber hinaus gibt es einige Bücher und Aufsätze die sich ebenfalls mit der Pforzheimer Heimatgeschichte befassen, und auf wichtige Teilaspekte der Dill-Weißensteiner Geschichte eingehen. Hier seien beispielsweise das 1980 erschienene Buch "Die Geschichte des Dorfes Brötzingen" von Karl Ehmann, und das 1987 erschienene Buch "Waldbauerndorf - Industriearbeitergemeinde - Stadtteil, Würm 1263 - 1980" von Karl Ehmann und Herbert Ruff genannt.

1981 veröffentliche Richard Schrade das Buch "Die Geschichte Dillweißensteins", in dem er sein inzwischen vertieftes Wissen aufschrieb. Das Vorwort in diesem Buch beendet er folgendermaßen:

"Gewidmet sei die Arbeit allen Dillweißensteiner Heimatfreunden, wobei ich noch bemerken möchte, daß ich im stillen hoffe, es werde der eine oder andere später versuchen, meine Arbeit wo notwendig zu berichtigen, zu ergänzen und sie einmal fortzuführen."

Hier setzt das Projekt Belrem.de an.
Belrem.de erforscht, wie es der Name erahnen lässt, die Geschichte der Herren von Weißenstein, die zwischen 1236 und 1301 vielfach urkundlich in Erscheinung getreten sind. Dabei wollen wir uns nicht nur der reinen historischen Fakten annehmen, sondern auch die Belrem-Sage in ihren vielfältigen Variationen zurück ins Bewusstsein holen.

Belrem.de ist kein Status, sondern ein Prozess. Wir wollen alle Interessierten ermuntern, sich an unserem Projekt zu beteiligen, und es auszuweiten. Es gilt die Arbeiten von Lotthammer, Webel, Gerwig, Schrade, Ehmann, Ruff und anderen weiterzuführen, zu ergänzen, und wo nötig zu korrigieren. Wir können zwar das Dill-Weißensteiner Archiv nicht wieder lückenlos herstellen, aber wir versuchen die Restauration wo immer es möglich ist.

Belrem.de, nri, Ostern 2016

Bei Interesse an einer Mitarbeit bitte melden:
info(at)belrem.de