Die Wappenfriese in der Klosterkirche Maulbronn

Süd 3-7/8

Darstellung des Wappens der Toffinger im Wappenfries im Kloster Maulbronn Wappen der Toffinger

Toffingen (Döffingen, Thoffingen)

Der Ort heißt heute Döffingen, und bildet mit Dätzingen die Gemeinde Grafenau im Landkreis Böblingen.

Wappenbeschreibung

Auf rotem Schild ein silberner Widderkopf in Frontalansicht.

Darstellung des Toffinger Wappens durch Alberti Das Wappen, so wie ich es interpretiert habe, ist aus zwei Beschreibungen zusammengefügt. Die Schildfarbe Rot, und die silberne Farbe des Wappentiers habe ich Klunzinger*Er nennt es "Das Wappen der von Sachsenheim, bestehend in einem Schild, der einen silbernen Widderskopf mit zwei Hörnern in rothem Feld enthält. entnommen, den abgebildeten Widderkopf aber der Skizze von Paulus. Otto von Alberti*Württembergisches Adels- und Wappenbuch, 1889, S. 135 hat das Wappen, unter Berufung auf Paulus, wie rechts dargestellt. In der mir vorliegenden dritten Auflage von 1890 laufen die Hörner in der Mitte spitz zu, Alberti zeichnet aber einen Zwischenraum, was auf den aktuellen Abbildungen im Kloster Maulbronn auch der Fall zu sein scheint.

Darstellung des Wappens der Geyer von Giebelstadt durch Alberti Darstellung des Wappens der Geyer von Giebelstadt durch Siebmacher Das ist insofern wichtig, als es eine weitere Familie gibt die ungefähr in dieser Zeit ein ähnliches Wappen geführt haben könnte. Auch dieses findet man bei Alberti*Württembergisches Adels- und Wappenbuch, 1889, S. 225; es ist das Wappen der "Geyer von Giebelstadt". Allerdings wird das Wappen dieser Familie in anderen Wappenbüchern abweichend dargestellt.

Siebmacher*Siebmachers Wappenbuch, 1605, S. 103 zeigt den Widderkopf nicht in der Frontalsicht, sondern fast im Profil mit Hals. Es soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt und gezeigt sein.

Die Herren von Toffingen

Nach meinem bisherigen Wissensstand muss ich vom Herren von Toffingen sprechen, denn es ist mir nur einer bekannt. Es ist der gleiche, den auch Alberti aufführt, nämlich Albert von Toffingen. Er wird 1272 in zwei Urkunden genannt, die den gleichen Vorgang beschreiben.

Am 23. Juli 1272 beurkundet Ulrich Graf von Tübingen einen Verkauf*Württembergisches Urkundenbuch, 1900, S. 203, und WUB online, Band VII., Nr. 2292, S. 203, den Albert von Toffingen bezeugt. Am 27. Dezember 1272 beurkundet Ulrich Graf von Württemberg den gleichen Vorgang*Württembergisches Urkundenbuch, 1900, S. 220/221, und WUB online, Band VII., Nr. 2312, S. 220/221, und auch hier wird Albert von Toffingen als Zeuge genannt.

Der am 11. September 1284 in einer Hirsauer Urkunde*WUB online, Band VIII., Nr. 3375, S. 476/477 aufgeführte "Gerlachus rector ecclesie in Thoffingen" ist kein Mitglied der Herren von Toffingen.

Die größte Bekanntheit erfuhr Toffingen durch die große "Schlacht bei Döffingen" im Jahre 1388.

Maulbronn und die Toffinger

Eine Grablege der Toffinger ist nicht bekannt. Auch sind (noch) keine Gründe bekannt, warum die Toffinger auf den Wappenfriesen (gleich zwei Mal) abgebildet sind. Der bekannte Albert von Toffingen war laut Alberti Stiftsherr in Sindelfingen. Vom Stift Sindelfingen ist aus dieser Zeit bekannt, dass es sehr unter den Anfeindungen durch die Tübinger Pfalzgrafen zu leiden hatte. Mehrfach sollen sie den Stift beraubt, und Bauten schwer beschädigt haben*Oliver Auge, http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=&ungeteilt=&art=&orden=&orte=&buchstabe=&nr=735&thema=Geschichte.

Urkunden die Maulbronn und Toffingen betreffen

Leider sind (mir) keine entsprechenden Urkunden bekannt.

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